Bühnenbild_WW_3.jpg

Sie befinden sich hier:

  1. Kurse
  2. Fachausbildung
  3. Ausbildung zum Rettungstaucher

Ausbildung zum Rettungstaucher

1) Voraussetzungen für die Ausbildung:
Vollendung des 15. Lebensjahres vor Beginn der Ausbildung Bei Minderjährigen schriftliche Genehmigung der Erziehungsberechtigten
aktive Mitgliedschaft in der Wasserwacht


Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst

  • Rotkreuz-Einführungsseminar
  • Erste-Hilfe-Ausbildung
  • Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber (nicht älter als 1 Jahr)
  • Sanitätausbildung A, B, C
  • Funkeinweisung und -verpflichtung


Ausbildung zum Wasserretter im Wasserrettungsdienst

  • jährliche Wiederholung Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber und Herz-Lungen-Wiederbelebung
  • Einweisung in das Medizin-Produkte-Gesetz (MPG)
  • Funkeinweisung und -verpflichtung
  • Sanitätausbildung Wasserwacht
  • Gesundheitliche Eignung nach den Sicherheitsregeln GUV 10.7 (Untersuchungsbogen "Überdruck-Grundsatz G 31")


2) Inhalte der Ausbildung zum Rettungstaucher
a) Theorie

  • Sicherheitsregeln
  • Dienstvorschrift und Führen des Taucher-Logbuches
  • Tauchphysik
  • Gerätekunde
  • Betriebssicherheitsverordnung
  • Aufbau und Wirkungsweise der Tauchgeräte und sonstiger Tauchausrüstungen
  • Kompressorenkunde und Füllen von Druckluftflaschen
  • Pflege und Instandhaltung von Gerätschaften, Tauchhygiene


Tauchmedizin

  • Physiologie, Anatomie, Taucherernährung
  • Temperatur
  • Wirkung des Druckes (Drucksteigerung, Druckabfall, erhöhter Partialdruck, Druckausgleich)
  • Taucherkrankheiten und andere Erkrnakungen, Tauchpsychologie
  • Druckkammerbehandlung


Tauchgangsberechnung

  • Luftbedarf
  • Austauchtabelle
  • Wiederholungstauchgänge
  • Bergsee


Tauchpraxis

  • Leinenzugzeichen und andere Verständigungsmöglichkeiten
  • Einsatzmöglichkeiten, Suchmethoden, Orientierungstauchen
  • Kennzeichnung und Sicherung von Einsatzstellen
  • Tauchen unter erschwerten Bedingungen (Strömung, Eis, geschlossene Räume, Dunkelheit, kontaminiertes Gewässer, Schifffahrt)
  • Vorbereitung eines Tauchganges Einstieg, Abstieg, Arbeiten, Aufstieg
  • Notsituation: Verhalten bei Panik, Verhaken des Rettungstauchers, defektem Gerät (Unterbrechung der Luftzufuhr, Abblasen des Atemreglers, andere Mängel)
  • Leinenblockade (Signale kommen nicht an)


Natur- und Umweltschutz
b) Ausbildung in Praxis an Land

  • Gerätekunde - ABC-Ausrüstung, Tauchgerät und Zusatzausrüstung
  • Montage der Gerätschaften und Funktionsprüfung
  • Erklärung der Wirkungsweise und Funktion von Taucher-Auftriebsmittel
  • Planung und Vorbereitung von Tauchgängen, Bereitstellen und Anlegen der Tauchausrüstung
  • Knotenkunde, Leinenführung und Leinenslalom
  • Suchmethoden, Orientierungstauchen, Bergen
  • Kompasskunde
  • Instandhaltung von Tauchgeräten, Tauchhygiene, Desinfektion
  • Unterweisung Kompressor


c) Ausbildung im Schwimmbecken mit klarer Sicht

Ausbildung mit ABC-Ausrüstung

  • Übungen mit ABC-Ausrüstung Einführung Schnorcheln mit Abtauchen, Druckausgleich
  • 3 mal 25 m Streckentauchen mit jeweils 1 Minute Pause
  • Brille unter Wasser abnehmen, aufsetzen und ausblasen
  • Zwei verschiedene Sprünge (Fußsprung vorwärts und rückwärts) von 1 m Höhe oder Beckenrand
  • 1000 m Schnorcheln in Brust- und Rückenlage ohne Armbewegungen
  • 500 m Schnorcheln mit einer Flosse und Armbewegung
  • 35 m Streckentauchen
  • 60 Sekunden Zeittauchen unter Zurücklegung einer Strecke von mindestens 10 m
  • schnellste Rettung eines "bewusstlosen" Gerätetauchers vom Beckengrund (100 m Anschwimmen, fachgerechte Rettung, anschließend 200 m Transportschwimmen, Anlegen der Ausrüstung und an Land bringen, Reanimation und stabile Seitenlage)


Ausbildung mit Tauchgerät

  • 2 Sprünge aus einer Höhe von 1 m, Fußsprung vor- und rückwärts
  • 200 m Schnorcheln
  • Brille ausblasen
  • Tauchen ohne Tauchbrille mindestens 1 Minute mit Hilfe kombinierter Auftriebsmittel im Wasser schweben und mit Partner mindestens zwei Minuten simulierter Wechselatmung ohne Flossenbewegung
  • Wechsel eines Tauchgerätes unter Wasser
  • Gerät aus 25 m antauchen und Anlegen
  • Leinenzugzeichen aus mindestens 20 m mit verdunkelter Brille
  • Retten eines verunglückten Tauchers
  • Kontrollierter Notaufstieg
  • Lösen von Muskelkrämpfen
  • Mindestens 30 Sekunden Atmen aus einem abblasenden Lungenautomaten
  • Wiedererlangen des aus dem Mund herausgenommenen, losgelassenen und hinter dem Rücken hängenden Lungenautomaten
  • Kombiniertes Tariermittel mit dem Mund befüllen und anschließend 1 Minute schweben
  • Inflator ab- und ankuppeln - Ab- und Anlegen des Gewichtssystems an der Oberfläche und am Grund des Schwimmbeckens


c) Ausbildung im Freiwasser

Ausbildung mit ABC-Ausrüstung Übungen in Anlehnung an c) vom Ausbilder Rettungstauchen auszuwählen

  • Ausbildung mit Tauchgerät

 

Nach erfolgreicher Beendigung der bisherigen Ausbildung kann mit Tauchabstiegen im Freiwasser begonnen werden:

  • Es werden Tauchgänge mit zunehmender Tiefe durchgeführt, wobei ein Ausbilder T den Anwärter begleitet. Diese Einführung kann durch einen erfahrenen Rettungstaucher fortgeführt werden (Ein Rettungstaucher gilt als erfahren, wenn er mindestens 100 Tauchgänge nachweisen kann) Er wird vom Ausbilder T bestimmt.
  • Zeigt der Tauchanwärter entsprechende Sicherheit, so sind folgende Übungen durchzuführen: Übungen laut "Prüfbogen Rettungstaucher" und andere Übungen bis 20 m Tiefe. Die Ausbildung muss mindestens einen Tauchgang bei Nacht und einen nach Möglichkeit bei Strömung beinhalten.


3) Prüfung
a) Theorie

  • Schriftliche Prüfung
  • Physik
  • Ausrüstung
  • Medizin
  • Praxis
  • Sicherheitsregeln
  • Dienstvorschrift, Ausbildungs- und Prüfungsvorschrift


b) Prüfung in der Praxis
(Alle Übungen müssen mit Erfolg abgelegt werden)

Pflichtübungen

  • Suchen eines versenkten, durch eine Boje markieten Gegenstandes mit Leinenzeichen. Der leinenführer ist hier ebenso zu beurteilen
  • Kontrollierter Notaufstieg mit Stop in 3 m Tiefe, Tarieren mit kombinierten Auftriebsmittel, anschließend mindestens 3 Minuten frei schwebend Wechselatmung (nur simuliert oder mit Zweitmundstück). Die Tiefe von 3 m soll max +/- 1 m eingehalten werden.
  • Rettung eines vollständig ausgerüsteten Rettungstauchers aus 10 m Tiefe und anschließendes Schleppen desselben mindestens 100 m (Prüfungskommission bestimmt eine eventuelle Erweiterung der Prüfung um Erste-Hilfe-Leistung an Land)
  • Zwischenfälle, Verhalten bei Gefahr
  • Tauchen in Apnoe und Bergen eines Gegenstandes aus 7 bis 8 m Tiefe. Der Gegenstand befindet sich am Grundgewicht einer Boje.


Wahlprüfung

Mindestens zwei Prüfungen, ausgewählt vor der Prüfungskommission sind abzulegen

  • Verbinden von zwei Metallteilen mittels Schrauben und Befestigen durch festen Palstekknoten zur Bergung vom Boot aus
  • Bergung eines Gegenstandes mit ca. 10 kg (Dichte ca. 2 kg/dm3 z. B. Beton) aus einer Tiefe von 10 m mittels 10 l Kanister
  • 500 m Schnorcheln mit kompletter Asurüstung
  • Arbeiten mit Werkzeugen (wie Säge, Hammer, Zange) z. B. Anfertigung eines Balkenkreuzes aus Kanthölzern 60 cm x 10 cm in <span style="font-size: 12px; line-height: 18px; background-color: rgb(255, 255, 255); ">bis </span>10 m Tiefe, Treffen eines Stahlseiles mit einem Durchmesser von 10 mm mittels Übersetungszange oder Hammer und Meißel in 10 bis 20 m Tiefe
  • Befestigen eines Rohres von ca. 2 m Länge, mit einem Durchmesser zwischen 15 und 25 cm an eine Leine oder Kette in 10 bis 20 m Tiefe. Anschließend Bergung vom Boot aus
  • Knüpfen der für das Tauchen relevanten Konoten an einem Knotenblock am Grund-Gewicht einer Boje in mindestens 10 m Tiefe
  • Suchen eines versenkten, durch eine Boje markierten Gegenstandes aus mindestens 30 m Entfernung mit Hilfe eines Unterwasser-Kompasses
  • Wechseln einer Taucherbrille gegen eine Vollgesichtsmaske in mindetens 5 m Tiefe